Grippeimpfung: Geschützt durch den Winter 2022/23
In der kalten Jahreszeit treiben viele Krankheitserreger vermehrt ihr Unwesen. Eine gute Hygiene und ein starkes Immunsystem helfen, uns zu schützen. Gegen die Grippe (Influenza) hat sich zudem die jährliche Impfung bewährt, die wir auch in diesem Herbst wieder anbieten.
Grippeschutz 2022: Wer kann sich impfen lassen?
Grundsätzlich können alle erwachsenen Menschen bei uns eine Grippeschutzimpfung bekommen. Dabei ist nicht relevant, ob Sie schon einmal als Patient*in bei uns in der Uniambulanz waren oder uns für die Impfung zum ersten Mal besuchen.
Die STIKO empfiehlt eine Influenza-Impfung insbesondere für
- Menschen ab 60
→ Erkrankungen wie z. B. eine Lungenentzündung können in höherem Alter häufiger zu Komplikationen führen oder gar lebensbedrohlich verlaufen - Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat (bei Grunderkrankungen auch früher)
→ Schwangere sind anfälliger für Infektionen und haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe - Vorerkrankte: Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Erkrankungen, die die Atmung, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel oder die Organe betreffen, oder mit neurologischen Erkrankungen
- Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen leben oder arbeiten
- Medizinisches Personal
→ wegen des hohen Ansteckungsrisikos - Personen, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben
Wann lasse ich mich am besten impfen?
Die Grippe (Influenza) verläuft in Wellen: Jedes Jahr im Winter, wenn es draußen kalt, nass und ungemütlich wird, steigen die Ansteckungszahlen deutlich. Im Frühling klingt die Grippewelle wieder ab. Dabei verändern sich auch die Viren von Jahr zu Jahr. Deshalb wird empfohlen, den Grippeschutz jedes Jahr aufzufrischen. Idealerweise lässt man sich zwischen Oktober und Dezember impfen, um den Winter über vor einer schweren Grippe geschützt zu sein.
Das Immunsystem braucht nach der Impfung etwa 10 bis 14 Tage, um einen ausreichenden Schutz aufzubauen. Dementsprechend sollte die Impfung möglichst nicht zu spät erfolgen, wenn die Grippewelle bereits in vollem Gange ist.
Erst zwei Wochen nach der Impfung hat das Immunsystem einen ausreichenden Schutz aufgebaut. Wir empfehlen daher, sich frühzeitig impfen zu lassen – lange bevor die Grippewelle ihren Peak erreicht.
Da sich die Grippeviren jedes Jahr verändern, wird auch der Impfstoff immer wieder angepasst. Eine Grippeimpfung bietet daher immer nur für die aktuelle Saison einen guten Schutz. Auch wer bereits eine Grippe durchgestanden hat, sollte sich für die nächste Welle impfen lassen, um das Immunsystem auf die veränderten Viren vorzubereiten.
Grippe (Influenza): Das sollten Sie wissen
Die Grippe, auch Influenza genannt, wird durch Viren verursacht und als Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion übertragen. Das heißt: Nicht nur im persönlichen Kontakt mit Menschen können wir uns infizieren, sondern die Viren sind auch über Oberflächen wie Türklinken, Wasserhähne oder Einkaufswagen übertragbar.
Grippe vs. Erkältung
Umgangssprachlich wird die Grippe manchmal mit einer starken Erkältung („grippaler Infekt“) gleichgesetzt, was aber nicht korrekt ist. Die Symptome ähneln sich zwar, allerdings fallen sie bei der „echten“ Grippe meist deutlich stärker aus – können im Extremfall bei Risikogruppen sogar lebensbedrohlich werden – und treten mitunter sehr plötzlich auf.
Auch die Erreger sind andere: Auslöser für eine Grippe sind Influenzaviren. Erkältungen und Schnupfen werden meist durch Rhinoviren verursacht; hinter besonders starken Infekten können auch verschiedene Arten von Coronaviren stecken.
Grippesymptome
Typische Symptome für eine Grippe (Influenza) sind Fieber, Halsschmerzen, trockener Husten, Muskel-, Glieder-, Rücken- und Kopfschmerzen. Je nach Zustand des Immunsystems können die einzelnen Symptome mehr oder weniger stark ausfallen und parallel oder nacheinander auftreten.
Oft kommen die Symptome bei einer Influenza sehr plötzlich; es kann gut sein, dass man morgens noch fit zur Arbeit geht und am selben Abend mit Fieber und Gliederschmerzen im Bett liegt. Die Symptome halten meist ca. 5–7 Tage an und klingen dann langsam ab.
Typisch für eine Grippe ist, dass die Symptome sich sehr plötzlich entwickeln.
In manchen Fällen kann die Grippe auch einen schweren und sogar lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Besonders gefährdet sind ältere Personen, Schwangere und Personen mit (chronischen) Grunderkrankungen. Das Problem ist oft nicht die Influenza selbst, aber sie kann als Folgeerscheinung bei Personen mit schwachem Immunsystem zu einer Lungenentzündung führen. Wir empfehlen daher besonders diesen gefährdeten Gruppen eine Grippeschutzimpfung.

Wie sicher ist der Influenza-Impfschutz?
Eine Schutzimpfung gibt keine Garantie, keine Grippe zu bekommen. Die Grippeimpfung minimiert aber das Risiko, an der Influenza schwer zu erkranken.
In seltenen Fällen berichten Menschen, trotz Grippeimpfung erkrankt zu sein. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Man war zum Zeitpunkt der Impfung bereits mit dem Virus infiziert; der Körper konnte also noch keinen Schutz aufbauen.
- Die Zusammenstellung des Impfstoffs, die jedes Jahr verändert wird und auf den Beobachtungen der WHO beruht, war nicht optimal für die aktuelle Grippewelle.
- Bei chronisch kranken Menschen kann die Wirkung vermindert sein, da ihr Immunsystem nicht mehr so gut arbeitet.
In aller Regel zeigt die Erfahrung: Die meisten Menschen, die gegen Grippe geimpft sind, erkranken in der laufenden Saison entweder gar nicht oder nur mit leichten (Erkältungs-) Symptomen.
Influenza-Impfung: Impfstoffe und Nebenwirkungen
Es gibt verschiedene Impfstoffe gegen die Influenza. Mit Abstand am häufigsten wird für die saisonale Grippeimpfung ein Totimpfstoff verwendet. Das heißt: Der Impfstoff ist inaktiviert und enthält abgetötete Krankheitserreger bzw. Bestandteile davon, die sich nicht mehr vermehren können. Das Immunsystem erkennt diese Erreger und bildet Antikörper, ohne dass die Krankheit ausbricht.

Grippeschutzimpfung mit Hochdosis-Impfstoff
Neuerdings empfiehlt die STIKO für Personen ab 60 Jahren die jährliche Grippeimpfung mit einem neuen, sogenannten inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff. Wie beim herkömmlichen Totimpfstoff wird auch hier die Antigenkombination jedes Jahr nach Empfehlungen der WHO angepasst.
Der STIKO zufolge ist die Impfeffektivität bei diesem Hochdosis-Impfstoff gegenüber dem herkömmlichen Impfstoff „geringfügig, aber signifikant überlegen“.
Nebenwirkungen bei Grippeimpfung?
Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind sehr gut verträglich. Wie auch bei anderen Impfungen, kann es manchmal zu leichten Schmerzen, Schwellungen und vorübergehenden Rötungen an der Einstichstelle kommen. In einigen Fällen entwickeln Menschen nach der Impfung leichte grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen. Diese sind keine Nebenwirkungen im eigentlichen Sinne, sondern Folge der Immunaktivität, und klingen nach wenigen Tagen ab.
Schwere Nebenwirkungen einer Influenza-Impfung sind äußerst selten. Falls Sie das Gefühl haben, infolge einer Impfung schwerwiegende und längerfristige Symptome zu entwickeln, konsultieren Sie bitte einen Arzt oder eine Ärztin.
Schutz vor Grippe: Stärken Sie Ihr Immunsystem
Neben der Impfung ist es hilfreich, wenn wir in der kalten Jahreszeit ganz besonders darauf achten, unser Immunsystem zu stärken. Ein starkes Immunsystem kann Influenzaviren und andere Krankheitserreger gut abwehren und uns vor Erkrankungen schützen.

Gesundheit stärken
Impulse für eine nachhaltig gute Gesundheit – nicht nur zur Grippesaison – liefert unser BERN-Konzept:
- Behavior (Verhalten) – Seien Sie achtsam. Leben Sie so, wie es Ihnen, Ihrem Körper und Ihrem Geist gut tut.
- Exercise (Bewegung) – In der kalten Jahreszeit zieht es uns oft weniger nach draußen, dabei ist es jetzt besonders wichtig: Auf langen Herbstspaziergängen im Wald tanken wir frische Luft und Vitamin D.
- Relaxation (Entspannung) – Gönnen Sie sich Zeiten der Ruhe und inneren Einkehr. Was gibt es Schöneres, als nach einem stürmischen Herbst- oder Winterspaziergang drinnen im Sessel zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen?
- Nutrition (Ernährung) – Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit regionalen Zutaten und viel Gemüse liefert uns wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem zur Abwehr von Krankheiten braucht.
Risiken für Ansteckungen minimieren
Achten Sie auf eine gute Hygiene. Waschen Sie sich oft und gründlich die Hände mit Seife – vor allem dann, wenn Sie im Supermarkt, im Büro oder an öffentlichen Plätzen waren oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben. Türgriffe, Einkaufswagen, Busse und Bahnen sind besonders häufige Ansteckungspunkte.
Husten oder niesen Sie in die Armbeuge. So vermeiden Sie, dass Krankheitserreger in die Luft geraten, und minimieren das Ansteckungsrisiko für Ihre Mitmenschen.
Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen. Vermeiden Sie, so gut es geht, Menschenansammlungen (Großveranstaltungen, volle Busse …) und tragen Sie in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen eine Maske, um sich selbst und andere zu schützen.
Häufige Fragen: FAQ zum Thema Grippeimpfung
Abschließend haben wir noch einmal die am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema Grippeschutz/Grippeimpfung für Sie zusammengestellt.
Ab welchem Alter kann ich mich gegen Grippe impfen lassen?
Die STIKO empfiehlt die Grippeschutzimpfung allen Menschen ab 60. Bei Vorerkrankungen oder individuellen Risiken sollten auch jüngere Menschen über eine Grippeimpfung nachdenken.
Wie oft sollte ich eine Influenza-Impfung bekommen?
Der Impfschutz gegen die Influenza sollte jedes Jahr vor der „Grippesaison“ einmal aufgefrischt werden, da sich die Viren jedes Jahr verändern.
Hat die Grippeimpfung Nebenwirkungen?
Alle zugelassenen Impfstoffe für den Grippeschutz sind in der Regel sehr gut verträglich. Wie bei anderen Impfungen auch, kann es unmittelbar nach der Impfung zu leichten Schwellungen, Schmerzen oder Rötungen rund um die Einstichstelle kommen. In seltenen Fällen kann die Impfung auch leichte grippeähnliche Symptome wie geringfügiges Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen verursachen. Diese zeugen von einer Aktivität des Immunsystems und klingen nach wenigen Tagen vollständig ab.
Kann ich mich gegen Grippe impfen lassen, wenn ich krank bin?
Ein leichter Infekt mit Schnupfen ist nicht weiter tragisch und kein Grund gegen eine Impfung. Wenn Sie zum geplanten Impftermin aber starke akute Erkältungssymptome mit Fieber haben, sollten Sie die Impfung lieber verschieben.
Schützt eine Grippeimpfung auch vor Covid-19?
Die Grippeschutzimpfung stärkt das Immunsystem gezielt zur Abwehr von – saisonal variierenden – Influenzaviren. Dass das gestärkte Immunsystem als „Nebeneffekt“ auch Coronaviren besser abwehren kann bzw. sich auf deren Abwehr voll konzentrieren kann, wenn Influenzaviren schon mal kein Problem mehr darstellen, ist nicht ausgeschlossen. Um einen ernsthaften Schutz vor Covid-19 zu haben, empfehlen wir aber dringend die Covid-Schutzimpfung.
Kann ich mich zeitgleich gegen Covid-19 und Grippe impfen lassen?
Ja, das ist der STIKO zufolge möglich. Gerade Personen ab 60 Jahren oder mit Grunderkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei beiden Erkrankungen.
Rückfragen?
Haben Sie weitere Fragen oder sind unsicher, ob Sie sich gegen Grippe impfen lassen sollten? Sprechen Sie uns gern an. Aktuelle Informationen zum Thema Grippeschutzimpfung finden Sie auch beim Robert Koch Institut. Informationen zum Influenza-Impfstoff finden Sie beim Paul-Ehrlich-Institut.
Meine Tochter klagt über Schnupfen und sie hat auch Fieber. Daher finde ich es gut zu wissen, dass eine gute Ernährung der Gesundheit helfen kann. Ich werde mit ihr zur Hausarztpraxis gehen.
Freut uns, dass wir mit unseren Informationen weiterhelfen konnten! 🙂